CDU diskutiert lebhaft über Innenstadtgestaltung
Mehr als 50 Gäste konnte CDU-Stadtverbandsvorsitzender Martin Lienhard am Montag Abend im Hotel Grüner Baum begrüßen. Eingeladen waren Interessierte und Mitglieder, um über die seit einigen Wochen errichtete Einbahnregelung an der Stadtkirche und die geplante Gestaltung der Innenstadt im Sommer ("3 Plätze - 3 Monate") zu diskutieren. ...
Dies nutzten die Anwesenden für eine lebhafte und kontroverse Diskussion. bezüglich der künstlichen Verengung an der Stadtkirche bestand weitgehend Einvernehmen, dass ein Verkehrschaos mit großen Staus ausgebblieben ist. Kritisiert wurde das optische Erscheinungsbild, die mangelnde Breite des Fußgängerbereiches und die Unsicherheiten der Verkehrsteilnehmer wegen der Verengung der Fahrbahn auf der Seite der vorfahrtsberechtigten Teilnehmer. Auch Verbesserungsvorschläge zur Beschilderung wurden gemacht. Zahlreiche Teilnehmer bezweifelten den Nutzen der Aktion und erachten ein Verbot für Fußgängerverkehr an der Stadtkirchenseite mit der Umleitung der Fußgänger über den Kirchplatz bzw. die Querung unter die Arkaden für zumutbar. Die aktuelle Regelung war im Dezember im Gemeinderat ohne Gegenstimmen bei 2 Enthaltungen beschlossen worden. Es bestand seinerzeit Einvernehmen, dass die Art und Umfang des Verkehrs eine gemeinsame und gleichberechtigte Nutzung von Fußgänger, Individual- und LKW-/Busverkehr bei der derzeitigen Verkehrsdichte nicht ungefährdet möglich ist. Erkennbar war der Wunsch bei zahlreichen Beiträgen, generell im Residenzbereich Fußgänger und Fahrzeuge deutlicher voneinander zu trennen, während andere eine beruhigende Wirkung der Maßnahme attestierten und guthießen. Oberbürgermeister Erik Pauly als einer der Anwesenden erteilte dem Vorschlag zu Verhandlungen mit dem Fürstenhaus zur Öffnung des Lammtors eine Absage, da die derzeitige Regelung baulich und vertraglich auf viele Jahre fixiert sei.
Deutlich kontroverser ging es anschließend beim Thema "Innenstadtgestaltung" zu. Bei zahlreichen Beiträgen klang die Einschätzung durch, dass es sich dabei um eine dauerhaft angelegte Verkehrsberuhigung "durch die Hintertür" handele. Die Tatsache, dass Anzahl und Erreichbarkeit der innerstädtischen Parkplätze während des dreimonatigen Versuchs erhalten bleiben, konnte die Kritik nicht mildern. Dabei wurde häufig das mangelnde Budgets und das ungeklärte Konzept zur "Bespielung" der drei Plätze angesprochen. Insbesondere seitens der anwesenden Einzelhändler wurde auf die nach ihrer Ansicht existenzielle Gefährdung der betroffenen Betriebe hingewiesen. Die anwesenden CDU-Gemeinderäte bestätigten mehrheitlich die Bedenken, weshalb die Fraktion eine Reduzierung des Maßnahmenumfangs auf zwei Plätze und zwei Monate vorgeschlagen hatte. Martin Lienhard wies darauf hin, dass die Mehrheit im Gemeinderat beim Beschluss in der vergangenen Woche mit 23:13 auch durch die geschlossene Zustimmung der sehr gewerbeaffinen GUB-Fraktion zustande gekommen ist, was auf ein differenziertes Meinungsbild auch in der Gruppe der Einzelhändler nahelegt. Alle Beteiligten waren sich trotz kontroverser Diskussion einig, dass der Stadtgesellschaft ein erfolgreicher und lebendiger Veranstaltungssommer zu wünschen ist, der zu einer Steigerung von Aufenthaltsqualität und Attraktivität führen möge.